-SPANIEN-
ca 100 Meter lang
Brandungshöhle
Kalkstein
Der Eingang zur Höhle liegt nur knapp über dem Meer. Bei starkem Wellengang kommt man nicht hinein ohne nass zu werden. Nach etwas Kraxelei erreicht man einen kleinen, versinterten Raum. An dieser Stelle hört man sowohl von draußen, als auch aus dem Inneren der Höhle das Wasser rauschen/anbranden. Über einen steilen Sinterfall kann man nun in den großen Hauptraum der Höhle absteigen. Bei starkem Wellengang kommt man ab hier nichtmehr trockenen Fußes weiter. Das Wasser drückt über subaquatische Tunnel ins Höhleninnere, was eine sehr spezielle Akkustik und Stimmung erzeugt.
Die Höhle ist ab hier fast auf ganzer Breite von einem See ausgefüllt. Seitlich kann man über alte Tropfsteinformationen noch etwa 15 m weit ins Höhleninnere vordringen. Ggf setzt sich die Höhle am Ende noch über tauchbare Tunnel weiter fort.
Diese Höhle hat uns vor über 40 Jahren mal ein mallorquinischer Freund meines Vaters gezeigt. Damals gabs noch keine Karten im Netz oder GPS Daten.
Der Freund hat uns erzählt, dass es unter der Dorfjugend von Porto Cristo als besondere Mutprobe galt, durch das Loch am Anfang im See in der Höhle (in dem man das Tafeslicht von aussen sieht) nach draußen zu tauchen! Es sind wohl zwischen 10-15 m und wir haben es uns nie getraut 🙂
Wir kamen dann als Teenager in den Sommerferien immer wieder dort hin, bewaffnet mit einer großen Kiste Kerzen und einem brüllenden Batterie-Kassettenrekorder mit dem Paranoid Album von Black Sabbath auf überspielter Chromdioxid-Kasi: „I am an iron maaaaan“.
Die Kerzen haben wir in alle Ecken gestellt und haben auch ohne zu Kiffen ein mega trippiges Erlebnis gehabt. Der beste Part war immer, in kompletter Dunkelheit vor uns nur mit einer brennenden Kerze in der einen Hand einarmig auf die andere Seite des Sees zu Schwimmen um dort die restlichen Kerzen zu verteilen.
Einmal ist uns ein komplett verstraltes mallorquinisches Päärchen begegnet, die dort anscheinend völlig auf Pilzen in der Höhle übernachtet haben. 😉
Was mir auch bis heute in Erinnerung gebliegen ist, ist der unbeschreibliche Geruch der Brandung, wenn man sich nach zwei-drei Stunden in der Dimonihöhle durch den engen Spalt wieder nach draussen gequetscht hat.